Jubiläumsmarkt-Eröffnung mit politischer Prominenz
News vom 19. September 2020
Bei der offiziellen Eröffnung des Jubiläumsmarktes „300 Jahre Baumschulen Späth“ machte Sebastian Scheel, Senator für Stadtentwicklung und Wohnen des Landes Berlin, die enge Verbindung von Späth’schen Baumschulen und Berlin deutlich – feiern doch beide in diesem Jahr ein Jubiläum: Die Späth’schen Baumschulen den 300. Geburtstag und Groß-Berlin das 100-jährige Bestehen.
Senator Scheel erinnerte an die vielen Spuren der Späth’schen Baumschulen in der Stadt, an die Gartenanlagen, an die eigene Autobahn-Abfahrt „Späthstraße“, die Bezeichnung von Ortsteil und S-Bahnstation als „Baumschulenweg“ und viele weitere Wegmarken. Jetzt müsse es darum gehen, beides auch weiterhin gut zu verbinden und sowohl den Kern des Traditionsstandortes zu erhalten als auch die Zukunft zu öffnen.
Eben dieses unterstrich Bezirksbürgermeister Oliver Igel für den Bezirk Treptow-Köpenick. Oliver Igel bekannte: „Die Späth’schen Baumschulen gehören zum Bezirk Treptow-Köpenick. Mit ihrer großen Tradition sind sie Botschafter für den Bezirk in die Welt hinein.“ Der historische Kernstandort solle weiterhin ein Entwicklungsort für Pflanzen sein, ein Anlaufpunkt für alle, die Gärten und Natur lieben, und es solle ein Ort sein, wo gefeiert werden kann.
Als Dank für das große Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und als Zeichen der Verbundenheit überreichte Bezirksbürgermeister Oliver Igel an Geschäftsführer Holger Zahn den Buddy Bär des Bezirks Treptow-Köpenick.
Die Bedeutung der Späth’schen Baumschulen und ihres historischen Standortes in Berlin aus gärtnerischer Sicht betonte Dr. Andreas Jende, Geschäftsführer des Gartenbauverbands Berlin-Brandenburg: „In Berlin sind in den letzten drei Jahren 7.000 Bäume verschwunden. Eine Baumschule mit regionaler Produktion liefert Bäume, die mit den Umgebungsbedingungen dieser Stadt vertraut sind. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Grün und Gärtnern für die Menschen ist. Diesen Schatz gilt es zu erhalten. Alle Beteiligten sind aufgefordert, Planungssicherheit für diese einzigartige Tradition in Europa zu schaffen.“
Bewegend war der Moment, als Dr. Manfred Späth auf die Bühne trat.
Manfred Späth ist der Sohn von Dr. Hellmut Späth, des letzten Firmeninhabers aus der Späth-Familie. Als sein Vater 1945 von den Nationalsozialisten ermordet wurde, war er drei Jahre alt. Manfred Späth dankte alle Akteuren, die nach der Wende für das Weiterbestehen der Firma gesorgt haben, namentlich dem heutigen Geschäftsführer Holger Zahn und Christoph Rechberg, der als Anwalt die Rückübertragung an die Erben durchgefochten hat.
Allen Interessierten empfiehlt Manfred Späth das neue Späth-Buch mit der Unternehmensgeschichte von 1720 bis 2020: „Die Veröffentlichung steht in großer Tradition. Und sie macht auf sehr gelungene Art eine Mischung deutlich, wie etwas, was auf den ersten Blick nicht unbedingt zusammengehört, nämlich Pflanzen und Gartenbau, doch in enger Verbindung zu den Zeitumständen steht, um nicht zu sagen: zur Politik.“
Im Anschluss an die Eröffnung schlugen Holger Zahn, Geschäftsführer der Späth’schen Baumschulen, und Moderator Ingo Hoppe von rbb 88.8 mit Erzählungen den Bogen über drei Jahrhunderte Späth’sche Baumschulen.
Gartenbauingenieur Holger Zahn, der seit 1987 im Unternehmen ist, konnte dabei anschaulich aus den letzten 30 Jahren berichten. Er hatte mit großem Engagement in den 90er Jahren maßgeblich mit für das Weiterbestehen der Späth’schen Baumschulen gesorgt – in einer Zeit, als die Treuhand das Unternehmen abwickeln und das Gelände veräußern wollte.
Der Jubiläumsmarkt „300 Jahre Baumschulen Späth“ mit rund 120 Ausstellerinnen und Ausstellern, vielen Sonderschauen und der Präsentation des neuen Späth-Buchs fand am 19. und 20. September 2020 statt.